Künstliche Intelligenz ermöglicht frühzeitige Erkennung von Arthrose im Knie

- Radiologie im Klinikum Schwarzach arbeitet mit einer neuen, hochmodernen Software
- Speziell eingestellte Röntgenaufnahmen werden mittels KI ausgewertet

(10.08.2023, Schwarzach/Salzburg) - Arthrose ist die häufigste Gelenkerkrankung und führt bei Betroffenen oft zu starken Schmerzen sowie Einschränkungen im täglichen Leben. Eine frühzeitige Erkennung erhöht die Chancen auf einen positiven Behandlungsverlauf enorm. Im Klinikum Schwarzach kommt nun eine neue Software zum Einsatz, die eine zuverlässige Bestimmung von Früharthrose im Kniegelenk ermöglicht. Im zweitgrößten Spital Salzburgs werden dafür Röntgenbilder mit einer speziellen Einstellung erstellt und anschließend mittels künstlicher Intelligenz (KI) ausgewertet.

“Wir setzen bei uns im Haus schon seit langem Programme mit Künstlicher Intelligenz ein, beispielsweise zur Tumorerkennung, in der Herzbildgebung oder zur Knochenalterbestimmung bei Kindern. Neu ist nun diese Applikation zur frühen Diagnose von Kniearthrose”, sagt Primar Oliver Sommer, Leiter der Radiologie im Klinikum Schwarzach. “Die radiologischen Zeichen einer Früharthrose des Kniegelenks sind häufig sehr subtil. Die neue KI-basierte Software ermöglicht es uns, diese radiologischen Zeichen zuverlässig zu erfassen und zu dokumentieren. Damit gelingt eine verifizierbare und dokumentierbare Diagnose der Früharthrose.”

Auswertung eignet sich auch zur Verlaufsdokumentation der Arthrose

Die Applikation benötigt eine speziell eingestellte Aufnahme des betreffenden Kniegelenks. “Würde man die Messungen aus einem Standard-Knieröntgen erstellen, hätte dies eine Fehlbestimmung zur Folge”, erklärt Sommer. Daher ist eine spezielle Leistungsanforderung definiert worden. Der radiologische Befund umfasst einerseits eine Auswertung und Skalierung, die im Bildarchivierungs- und Kommunikationssystem abgespeichert ist, andererseits den Befund, der unter anderem den Grad der Arthrose nach Kellgren & Lawrence beinhaltet. “Damit eignet sich die Auswertung auch zum Monitoring, also der Dokumentation des Verlaufs einer Arthrose”, so der Primar.

“KI ersetzt keine Ärzte, verhilft aber zu mehr Tempo, Qualität und Sicherheit”

Schon seit mehr als zehn Jahren wird in der Radiologie des Klinikums Schwarzach Künstliche Intelligenz eingesetzt, und dies mit zunehmender Intensität. “Programme am modernsten Stand der Computertechnik ermöglichen eine deutliche Steigerung der Geschwindigkeit in vielen Bereichen”, sagt der Ärztliche Leiter des Klinikums Eugen Adelsmayr. “Damit gewinnen die Mediziner oft wertvolle Zeit, und sie können Auswertungen machen, die sonst gar nicht möglich wären. Wichtig ist hier aber zu betonen, dass alle von KI-Programmen erstellten Ergebnisse immer nochmals fachärzlich überprüft und validiert werden. In diesem Sinne kann KI in unserem Haus auch niemanden ersetzen. Sie bringt uns aber mehr Qualität, mehr Quantität und mehr Sicherheit in der Befundung”, so Adelsmayr.

Die neue Leistung zur Erkennung von Früharthrose des Kniegelenks ist im Pongauer Kardinal Schwarzenberg Klinikum ab sofort verfügbar, es bedarf lediglich einer Zuweisung der Patienten durch einen niedergelassenen Orthopäden oder Unfallchirurgen.


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