KSK im Kampf gegen Multiple Sklerose, der „Krankheit der 1.000 Gesichter“

  • Klinikum Schwarzach erneut als hochkompetentes MS-Zentrum zertifiziert
  • Versorgung von derzeit rund 300 MS-Patienten im Salzburger Innergebirg auf dem neuesten Stand der Wissenschaft
  • Forschung macht Patienten Hoffnung: Neue Medikamente können Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen

(07.09.2023, Schwarzach/Salzburg) – Das Kardinal Schwarzenberg Klinikum in Schwarzach hat seine Position als wichtiges Anlaufzentrum für Patienten mit Multipler Sklerose (MS) bestätigt. Vor kurzem wurde das zweitgrößte Spital im Bundesland Salzburg erneut als MS-Zentrum zertifiziert, es gewährleistet eine hochwertige Versorgung von derzeit rund 300 MS-Patienten im Innergebirg auf dem neuesten Stand der Wissenschaft. Diese entwickelt sich durchaus vielversprechend, es kommen zunehmend zielgerichtetere Medikamente auf den Markt, die zumindest das Fortschreiten der Erkrankung effektiv verlangsamen können.

Multiple Sklerose, aufgrund ihrer vielschichtigen Symptome auch bekannt als die "Krankheit der 1.000 Gesichter", ist eine neurologische Autoimmunerkrankung und kann in ihrem Verlauf sehr unterschiedlich und unvorhersehbar sein. Es handelt sich um eine chronische Erkrankung des Zentralnervensystems, die schleichend oder in Schüben fortschreitet. Sie kann mild und ohne wesentliche Einschränkungen verlaufen, aber auch schwere Schübe mit bleibender Behinderung hervorrufen. Die Unberechenbarkeit der Krankheit macht sie tückisch und stellt eine besondere Herausforderung für die medizinische Betreuung dar.

Umfassendes Angebot im Schwarzacher MS-Zentrum

Das zertifizierte MS-Zentrum im Klinikum Schwarzach bietet eine Vielzahl von Leistungen an, um die betroffenen Patienten im Süden Salzburgs optimal zu versorgen. “Dazu gehören die Diagnosestellung mittels modernster technischer Ausstattung wie MRT, Elektrophysiologie und Liquordiagnostik”, erklärt Primar Christof Bocksrucker, stellvertretender Ärztlicher Direktor und Vorstand der Abteilung Neurologie. “Akute Schübe werden medikamentös oder, wenn notwendig, mit Plasmapherese – auch bekannt als ‘Blutwäsche’ – behandelt. Die Patienten erhalten außerdem Langzeitbehandlungen, die individuell auf ihre Bedürfnisse und Befunde abgestimmt sind.”

Zusätzlich werden in Schwarzach Therapien zur Linderung von Symptomen und Beschwerden sowie die Versorgung mit Hilfsmitteln angeboten. Regelmäßige Infusionsbehandlungen mit bestimmten MS-Medikamenten, die auch zu Hause angewendet werden können, verbessern die Lebensqualität vieler Patienten deutlich. Ein besonders wichtiges Angebot im Pongauer Klinikum ist die “Multimodale Schmerztherapie”. Dabei handelt es sich um eine gleichzeitige und in der Vorgehensweise aufeinander abgestimmte Behandlung, in der verschiedene Verfahren nach vorgegebenem Therapieplan mit interdisziplinären Zielen eingebunden sind.

Enge Kooperation mit niedergelassenen Ärzten

Eugen Adelsmayr, Geschäftsführer und Ärztlicher Direktor in Schwarzach betont die Vernetzung des MS-Zentrums im Kardinal Schwarzenberg Klinikum mit den niedergelassenen Ärzten der Region: „Ein besonderes Anliegen ist uns die Kooperation zwischen niedergelassenen Ärzten und unserem Zentrum für Multiple Sklerose. Nur das ermöglicht eine nahtlose und ganzheitliche Versorgung der Patienten, bei der Expertise und Erfahrung gebündelt werden, um den bestmöglichen Verlauf der Erkrankung zu gewährleisten."

Primar Bocksrucker erläutert die konkrete Zusammenarbeit: “Während der Diagnosephase sind umfangreiche Untersuchungen im Krankenhaus erforderlich, darunter MRT-Untersuchungen, verschiedene Messungen der Nervenfunktionen und Lumbalpunktionen. Bestimmte hochpotente Therapien müssen zu Beginn der Behandlung unter Überwachung appliziert werden. Sobald die Patienten stabil sind, können sie jedoch sehr gut von niedergelassenen Fachärzten betreut werden. Mit ihnen halten wir regelmäßige MS-Konferenzen ab, die dem fachlichen Austausch und der gemeinsamen, bestmöglichen Betreuung der Patienten dienen.”

Frühzeitige Diagnose und zielgerichtete Behandlung entscheidend

Die Forschung im Bereich der Multiplen Sklerose ist vielversprechend. Es werden zunehmend zielgerichtetere Medikamente entwickelt, die das Fortschreiten der Erkrankung effektiv verlangsamen können. “In den nächsten Jahren wird es zunehmend möglich sein, die Symptome immer besser zu reduzieren und körperliche Behinderungen der Patienten weitestgehend zu vermeiden”, sagt Primar Bocksrucker, der dann betont: “Frühzeitige Diagnose und eine geeignete Behandlung spielen eine entscheidende Rolle, um den Patienten eine bessere Lebensqualität zu ermöglichen und die Auswirkungen von MS auf den Körper einzudämmen.”


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